Kurt Trächslin

1973 bin ich in`d Chropf-Clique koo
dr Virus Fasnacht hett mir dr Ärmel inegnoo
uff em Waage, s`erscht mool s`isch zem lache
ai noomidaag darfsch als neuling numme fasnacht mache
Noch drei Joor do han ich als Obmaa d`leitig iibernoo
dr Waage entworfe, d`Coschdym und Larve mache loo
ha 18 Joor dr Zeedel dichtet und zem drugge gee
z`Oobe hesch mi mit em Cliquevelo uff dr Stroosse gsee
aggtyff uff em Waage fasnacht mache isch verbii
ich due d`Fasnacht aber trotzdämm gniesse s blibt drbii
nimm am Cliqueläbe teil, due Idee bringe
am Waage mol dr Bamsel schwinge
bi stolz, wenn dä Cliquegaischt wo herscht nit duet stärbe
und no mäng Joor in däm Stiil duet witer lääbe.


Alby Kaufmann

Aigetlig bin y scho sit 1939 Mitgliid vo der Gligge. Denn y ha als 8-jeerige am letschte Waagebau voor em zwaite Wältgrieg miesse dr Uuslaiffer mache und fir d Schaffer ins Dorf go Glepfer, Brot, Bier, Syygarette und Stimpe hoole. Der Waage het me an dr Wyylstroos im Hoof vo der Kemiifabrik „Dravida“ baut. Au wiider noon em Grieg 1946.

Won y 17 gsi bi, het me mi 1948 als Mitgliid uff gnoo. Zerscht hänn aber d Statute miesse aabasst wärde, will s Mindeschtalter heecher gsi isch. Y ha mitgmacht uff em Waage, in der Gugge und au als Schnitzelbänggler. Vyyl joorlang han y d Sprich fir dr Waage dichtet und si au uffgmoolt. Vo 1951-1954 bin y im Mylidäär gsi, also fir mi 4 Joor lang kei Fasnacht. 1955 bin y zuem Bresidänt gweelt worde. Y ha gly emool e Fuurzidee umgsetzt. Fir an Hogg/Stamm und sunschtigi Aaless het men e schwarz Hemmli und e gääli Grawatte miesse aaleege. Ha au d Rais uff Rudesheim/Heidelbärg organisiert. Vo 1956-1962 han y z Belgie und im Dytsche gschafft und wiider e Fasnachtspause gmacht. Nit ganz. Vo Antwärpen uus han y emool dr Dorfschnitzelbangg dichtet. Dummerwyys zuen ere lätze Melodii. Aber me het schyynts e Leesig gfunde.
Zrugg in dr Schwyz, han y wiider männg Joor uff em Waage mitgmacht. Speeter het mi d „Striggede“ als Sänger entdeggt, won y 15 Joor lang mitgsunge ha. Dr Chropf-Clique bin y aber ainewäg allewyyl stargg verbunde gsi und y bis hit no.


Werni Bär

Als Obma het me nit vyl z sage,
sygs in dr Baiz, sygs uffem Wage,
und s hilft au nit do gross go jammere,
nai, de schaffsch still in dr Kammere,
und trotzdäm isch das Amt nit Bürde,
drum trag ych das mit aller Würde,
und hoff dass alli mache mit,
dass es e tolli Fasnacht git.

Als Obma brucht me vyl Geduld,
denn maischtens bisch an allem tschuld.
Wenn sich ain bim Wagebaue,
die ganz Zyt duet uff d Finger haue,
oder ain duet d Larve drugge,
e andere het sunscht so Mugge,
denn muesch als Obma du das richte,
und in aller Rue go schlichte.

Duet afangs nit grad alles klappe,
denn nimm ych s uff die aige Kappe,
und sotti ebbis halt vergässe,
dr kennet jo my Mail-Adrässe.

Zum Schluss sag ych nur no ganz schnäll,
Dr Bär het doch e ganz diggs Fäll.


Werni Baier

Syt 1975 bin ich bi dr Chropf-Clique Rieche
dört hett’s aifach alles glatti Sieche.
Mir hän zämme schöni Schtunde allewyyl
e tolli Fasnacht – das isch unser Zyyl.

Ab Januar isch’s denn sowitt
dr Waagebau isch e schöni Zitt.
Jede Chropfheimer kaa zum Sujet öppis saage
mit gmeinsamer Kraft glingt all Joor e tolle Waage.

An dr Vernissage duet sich Clique sälber fyyre
s‘ Fasnachtsfieber dien mer scho alli spyyre.
Passivi und halb Rieche isch am Fescht derby
bi Gulaschsuppe, Kueche und emene Gläsli Wy.

D‘ Chropfheimer könne‘s kuum erwaarte
am Mändig dien mir starte mit em Waage.
D’Fasnacht goht ändlig loos
De s’esch uns denn uf jedere Stroos.

Kuum isch’s Cortège denn verby
sin mir z‘Obe mit en Spezial-Velo derby.
Uff däm Göppel gitt’s ganz vill z’lache
Dermit dien mir Stadt unsicher mache.

Alli sin derbi und super zwääg
das sin fir d‘Clique die drei scheenschte Dääg.

S’ganz Joor träffe mir uns zum Feschte
do sin mir nämmlig die Allerbeschte.
Aigeni Baize dien d‘Chropfheimer organisiere
mit ihrem Flyss könne si dermit d’Kasse uffpoliere.

Villi Joor han ich dr 2-dägig Bummel organisiert
durch die halb Schwyz sin’mer zämme spaziert
Mängg Schweisstropfe hän die Strapatze koschte,
me blybt fit derby und duet nit roschte.

Z’Obe hän mer’s kulinarisch könne gniesse
Das dien Chropfheimer bsunders begriesse.

Noch 28 Joor mach ich uff em Waage nümmi mit
dass es für e junge Chropfheimer e Chance git.
Im 2003 duen ich mit minere Frau Rieche dr Rugge kehre
S’Wallis söll uns no e gueti und gsundi Zyt beschere.

D’Liebi zur Chropf-Clique isch nie verschwunde
ich blyb mit ihne äng verbunde.
S’Fasnachtsfieber blybt immer – s‘ isch verruggt
All Joor kumm‘i an d’Vernissage und d‘Fasnacht zrugg.

Werni Baier

Willi Kaufmann

Willi Kaufmann (* 1906 – † 1980) war eines der Gründungsmitglieder, erster Präsident und späterer Ehrenpräsident der Chropf-Clique-Rieche 1930.
Er prägte mit den beiden weiteren Gründungsmitgliedern Bärti Nussbaumer und Hälmi Schärer das Cliquenleben der 30er-Jahre, als die Chropf-Clique noch mit Guggemusik am Morgestraich teilnahm.
Willi Kaufmann war in Riehen bestens bekannt für seine legendären Schnitzelbänke und Paukenverse und dies nicht nur an den „drey scheenschte Dääg“.

Willi Kaufmann